Für gute Prüfungen und Leistungsnachweisen zählt nicht nur, wie diese gestaltet werden (ASSESSMENT DESIGN), sondern auch, dass den Studierenden klar wird, was von ihnen erwartet wird (ASSESSMENT LITERACY), und dass sie lernen, die eigenen Kompetenzen besser einzuschätzen (ASSESSMENT FEEDBACK).
Digitale Szenarien bieten hinsichtlich dieser drei Aspekte deutliche Herausforderungen aber gleichzeitig auch neue Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung der Leistungsüberprüfungen und des Unterrichts. Lernen Sie, mit diesen zehn Tipps, die wichtigsten Herausforderungen zu erkennen und anzugehen und die Chancen digitaler Formate zu nutzen!
Tipp Nr. 1: Erwartungen an die Studierenden klar kommunizieren.
Es gibt eine Vielfalt an digitalen Formaten für Leistungsüberprüfungen, die Sie einsetzen können: z.B. eine Multiple-Choice-Prüfung mit Eva-Exam, ein Forum oder die Abgabe eines Videos auf ADAM.
Tipp Nr. 2: Digitalen Austausch ermöglichen.
Falls Ihr Unterricht nicht in physischer Präsenz stattfindet, fehlen den Studierenden viele Gelegenheiten sich informell mit den Mitstudierenden auszutauschen. Dies ist in Hinblick auf die Prüfungsvorbereitung sehr relevant, vor allem für Studierende, die am Anfang ihres Studiums stehen oder wenig Möglichkeiten haben, sich mit Freunden, Bekannten und Familie über ihr Studium auszutauschen.
Tipp Nr. 3: Mock-Exams nutzen
ADAM und EvaExam bieten Ihnen die Möglichkeit, in Ihrem Unterricht Übungen, Tests und Prüfungssimulationen einzubauen. Dies hilft Ihren Studierenden, sich besser einzuschätzen und selbstgesteuerter zu lernen.
Ein paar Ideen hierzu:
Mit Eva-Exam
Auf ADAM
Tipp Nr. 4: Die Studierenden sollen nach der Leistungsüberprüfung wissen, wo sie stehen
Dieser Punkt ist wesentlich für eine Förderung der zukünftigen Lernprozesse der Studierenden.
Tipp Nr. 5: Chancen für kollaboratives Lernen nutzen.
Kollaborative Leistungsüberprüfungen und Lernformen ermöglichen den Studierenden schon im Studium, wichtige Kompetenzen für das spätere Berufsleben zu erwerben.
Tipp Nr. 6: Praxisnahe Aufgaben entwickeln.
Digitale Prüfungen und Leistungsnachweise bieten Ihnen die Chance, praxisnahe Aufgaben für Ihre Studierenden zu entwickeln. Praxisnahe Aufgaben haben nicht nur einen positiven Einfluss auf die studentische Motivation, sondern spielen auch eine zentrale Rolle für die Zukunft der Studierenden.
Tipp Nr. 7: Open-Book und Take Home Prüfungen anbieten.
Insbesondere bieten Open-Book-Prüfungen (schriftliche Prüfungen, bei denen Hilfsmittel explizit zugelassen sind) den Studierenden die Möglichkeit, gewisse Kompetenzen zu zeigen, die möglicherweise bei anderen Prüfungsformaten weniger zum Vorschein kommen.
Müssen Ihre Studierenden die Prüfung alle gleichzeitig vor Ort absolvieren oder dürfen sie selbst entscheiden, wo und wann sie innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens die Prüfung absolvieren möchten? Take-Home-Prüfungen ermöglichen interessante neue Prüfungsvarianten. Z. B. eine «24-Stunden-Klausur», bei der die Studierenden eine oder mehrere Aufgabestellungen erhalten, welche sie innerhalb eines Tages bearbeiten müssen. Sei dies, indem sie einen Fall bearbeiten, ein Problem analysieren, vorgegebene Lösungsvarianten vergleichen o. ä.
Tipp Nr. 8: Prüfungsdauer testen und Workload anpassen.
Wenn Sie Ihre Prüfungen und Leistungsnachweise digital gestalten, muss die Prüfungs- dauer wahrscheinlich etwas verlängert werden.
Tipp Nr. 9: Auf die digitale Prüfung vorbereiten.
Möglicherweise kennen nicht alle Ihre Studierenden das digitale Prüfungsformat (gut genug), um sich den Ablauf der Prüfung auch konkret vorstellen zu können und mit der technischen Prüfungsumgebung zurecht zu kommen.
Sorgen sie dafür, dass sich Ihre Prüflinge mit der Prüfungssoftware vertraut machen und die Infrastruktur vorab testen können. Falls möglich, führen Sie eine Prüfungssimulation durch. Dies trägt wesentlich zur Fairness Ihrer Prüfung bei.
Kurse und weitere Materialien zum Thema Digitale Lehre und Prüfungen und Leistungsnachweise finden Sie im Knowlege Hub der Hochschuldidaktik (für Mitarbeitende im universitären Netz oder via VPN zugänglich).
Wünschen Sie sich weitere Unterstützung bei der didaktischen Gestaltung Ihrer Prüfungen und Leistungsnachweise? Melden Sie sich gerne beim Team Hochschuldidaktik.
Ein letzter Tipp (Nr 10): Begleitete Evaluation der Leistungsüberprüfung
Wie nehmen die Studierenden die Herausforderungen Ihrer Leistungsüberprüfungen wahr? Wenn Sie das wissen möchten, können Sie gerne Ihre digitalen und nicht digitalen Leistungsüberprüfungen von Ihren Studierenden evaluieren lassen.
Die Hochschuldidaktik der Universität Basel unterstützt Sie dabei und hilft Ihnen, einen passenden Fragebogen zu entwickeln. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um Ihre Prüfungen und Leistungsnachweise weiterzuentwickeln und professionell zu gestalten.